Kulturbotschaft 2021-2024 – die Positionen der SSA

Die SSA nahm an der öffentlichen Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2021-2024 teil. Ihre Stellungnahme setzt unter anderem den Fokus auf die Entlöhnung von Urheberinnen und Urhebern sowie die Finanzierung neuer Werke.  

Verarmung der Kunstschaffenden – Kreation unterstützen
Für die SSA ist die Verarmung und Prekarisierung der Kunstschaffenden ein zentrales Problem. Dessen Bekämpfung sollte eine zusätzliche strategische Zielsetzung der Kulturförderung sein. Die SSA begrüsst, was der Entwurf des BAK in diesem Bereich bereits enthält. Sie schlägt aber vor, noch folgende Massnahmen hinzuzufügen:

  • Das Einhalten des Urheberrechts und der Entschädigungsmodelle, die von den Verwertungsgesellschaften praktiziert bzw. empfohlen werden, soll zu den Auflagen für den Erhalt von Unterstützungen gehören.
  • Der Budgetumfang für die Unterstützungen an künstlerisches Schaffen durch Pro Helvetia sollte zugunsten „etablierter“ Künstlerinnen und Künstler erhöht werden, namentlich im Bereich Bühnenkunst.
  • Comedyshows erhalten nur selten Unterstützungen. Die SSA schlägt vor, dass dieses Genre eignes in den Zielsetzungen für den Bereich Bühnenkunst genannt wird.

Ja zur Reinvestitionspflicht in die Schweizer Filmproduktion für die Internetgiganten
Die SSA begrüsst das Vorhaben, Unternehmen, die Filme online anbieten, zur Reinvestition in die einheimische Filmproduktion zu verpflichten (Art. 24 b FiG). Zudem schlägt die SSA nach dem Vorbild der europäischen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste vor, eine solche Reinvestitionspflicht auch für Videosharing-Plattformen und soziale Netzwerke einzuführen. Der Konsum von Videos auf diesen Plattformen nimmt stetig zu. Die SSA würde es daher für verfehlt halten, nur die zahlungspflichtigen Angebote im Auge zu haben und nicht zu beachten, dass die Geschäftsmodelle der Digitalwirtschaft die traditionellen Medien ausspielen. Die EU hat dies erkannt und bereits entsprechende gesetzliche Grundlagen geschaffen.
Die SSA begrüsst den Vorschlag, Online-Filmeanbieter zu verpflichten, einen Anteil ihres Angebots dem europäischen Film vorzubehalten. Sie schlägt vor, auch die jüngst von der EU eingeführte Verpflichtung zur Promotion dieser Werke zu übernehmen.

Stellungnahme der SSA in Kurzform (auf Franz.)

Alle Kulturorganisationen können Stellung nehmen. Gerne tauscht sich die SSA mit ihnen über die Anliegen der Bühnenkünste und des Filmsektors aus.

Sämtliche Unterlagen auf der Website des BAK